Black Sabbath – The End

Ich schreibe keine Konzert-Rezensionen. Wozu auch. Doch das hier ist nötig: Black Sabbath – The End. Im Hallenstadion Zürich, gefürchtet wegen der miserablen Akustik und geliebt wegen der bequemen Anreise und opulenten Parkiermöglichkeiten. Somit mit Freude angereist und mit Vorbehalten eingetreten. Die Vorband Rival Sons aus Kalifornien spielte sauber auf und liess den Gedanken hochkommen, dass deren Sänger mehr auf dem Kasten haben könnte also der aufzutretende Wizard. Könnte.

Die “Sons” überzeugten klanglich nicht, die Jogurtbecher-Analogie zwängte sich erneut auf und ich hatte schon die Befürchtung, das Konzert verlassen zu müssen. Angst kroch den Nacken hoch.

Dann kam das Ende.

Der Opener “Black Sabbath” liess alle meine Zweifel schwinden. Innert Sekunden versanken meine Ängste in einem moorigen Sumpf aus Klängen, welche nur Geezer Butler, Tony Iommi und Ozzy Osbourne (wohlgemerkt Legenden mit Jahrgängen < 1950) erzwingen können. Jeder Klang glich einem Dämonen, welcher mit Gewalt der Hölle entrissen werden möchte, bevor er sich in eine Note transformierte.

Zu allem Übel schlug der im Vergleich zur restlichen Gang minderjährig anmutende Schlagzeuger Tommy Clufetos auch noch seine Küche mit deftigen Schlägen in Grund und Boden und verursachte bei mir das leicht grenzdebile Grinsen, welches nur selten, aber wenn, dann an Konzerten auftaucht. Ich bin beeindruckt bis tief in die Knochen.

Die erste Assoziation bezog sich dann auf das Tier (the animal) aus der Muppet Show. Es blieb dabei. Er ist es.

Es war und ist erstaunlich, wie zeitlos die Stücke von 1970 sind und mit welcher Energie sie von alten Männern zum Leben erweckt wurden – nicht dass sie jemals tot waren, weder die Lieder noch die Männer. Doch live vorgetragen gelangen sie in eine andere Dimension als ab Konserve und verankern sich tief in der Seele der Konzertbesucher.

Mein allerliebstes Sabbath Stück Fearies wear Boots begleitete mich noch bis zum Einschlafen, von den Feen habe ich dann aber zum Glück nicht geträumt. Was auch immer Ozzy mit diesem Lied bezwecken wollte und welchen Sinn oder Unsinn der Songtext ergibt, ich bin gerührt.

Danke Hallenstation, dass ihr es zugelasst habt, dass Black Sabbath auch akustisch überzeugen durfte und konnte.

Danke Marion (die Prinzessin und das Krokodil) und Dan (the Man and the Ol’Tower) für den Begleitschutz, sharing is caring.

Danke Black Sabbath -für 50 Jahre Goosebumps. Immer und immer wieder bis zum Ende.